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Arbeitsbedingter Stressalarm

Arbeitsbedingter Stressalarm

BRÜSSEL (EFE) – Arbeitsbedingter Stress führt in Europa jedes Jahr zu rund 10.000 Todesfällen. Dies gilt sowohl für koronare Herzkrankheiten, die auf psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz zurückzuführen sind, als auch für Selbstmorde infolge arbeitsbedingter Depressionen. Dies geht aus einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsinstituts (ETUI) hervor.

Die Studie führt 6.190 Todesfälle pro Jahr in der Europäischen Union (EU) und im Vereinigten Königreich auf arbeitsbedingte Erkrankungen zurück und zählt weitere 4.843 Menschen hinzu, die durch Selbstmord im Zusammenhang mit arbeitsbedingten Depressionen sterben.

„Das bedeutet, dass psychosoziale Risiken für Arbeitnehmer eine größere Gefahr darstellen als körperliche Unfälle, die im Jahr 2022 in der EU 3.286 Todesfälle verursachten“, erklärte der Europäische Gewerkschaftsbund in einer Erklärung anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die verlorenen Arbeitnehmer.

Die Plattform fügte hinzu, dass „berufstätige Frauen überproportional von psychosozialen Risiken wie langen Arbeitszeiten, Arbeitsplatzunsicherheit und Belästigung am Arbeitsplatz betroffen sind.“

Der Gewerkschaftsbund fügte hinzu, dass es auch ein „geografisches Ungleichgewicht“ gebe, da „in Mittel-, Ost- und Südosteuropa eine höhere Prävalenz arbeitsbedingter stressbedingter Todesfälle“ vorkomme.

Die Studie betont, dass diese Todesfälle „vermeidbar“ seien und dass Unternehmen und Regierungen durch ihre Bekämpfung jedes Jahr zig Milliarden Euro sparen könnten. Der Europäische Gewerkschaftsbund drängte daraufhin die Europäische Kommission, in ihre Vorschriften für hochwertige Arbeitsplätze eine Richtlinie über psychosoziale Risiken aufzunehmen.

„Es sollte verbindliche Verpflichtungen für Arbeitgeber schaffen, psychosoziale Risiken durch entsprechende Risikobewertungen unter Einbeziehung der Arbeitnehmer und Gewerkschaften zu ermitteln“, stellten sie fest.

Die Generalsekretärin der Paneuropäischen Union, Esther Lynch, führte die Situation darauf zurück, dass Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Plattformarbeit und der ökologische Wandel „die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, neu gestalten“.

„Diese Veränderungen bieten zwar neue Chancen, bringen aber auch neue Gefahren mit sich. Dazu gehört die Zunahme psychosozialer Risiken: Stress, Burnout, Angstzustände, Mobbing, Isolation und emotionale Erschöpfung. Dies sind keine Randprobleme: Sie sind systemisch und nehmen zu“, erklärte er.

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