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Warum der Stromausfall in Spanien die Telefone der Menschen ohne Internet oder Signal ließ

Warum der Stromausfall in Spanien die Telefone der Menschen ohne Internet oder Signal ließ

Menschen, die ihre Smartphones hochhielten und nach einem Signal suchten, waren eines der deutlichsten Anzeichen des massiven Stromausfalls am Montag in Spanien, sogar auf den Kanarischen Inseln, wo es noch Strom gab.

Branchenexperten zufolge verfügen Telekommunikationsbetreiber häufig über Maßnahmen, um solche Vorfälle zu überstehen. Doch ihren Möglichkeiten, die Dienste weiterhin verfügbar zu halten, sind Grenzen gesetzt.

Notstromversorgung

Viele Basisstationen – die Mobilfunkmasten, die Telefone drahtlos mit dem größeren Netzwerk verbinden – sind mit Backup-Batterien ausgestattet, die einen Betrieb mehrere Stunden lang ohne Netzstrom ermöglichen.

Dies sei besonders häufig in Ländern der Fall, in denen die Versorgung weniger zuverlässig sei oder die häufig von Naturkatastrophen wie Erdbeben betroffen seien, sagt Ian Fogg vom Beratungsunternehmen CCS Insight.

Doch selbst im stabilen Deutschland seien „unsere Antennenstandorte in der Regel mit Batterien ausgestattet“, sagte Telekom-Sprecher Christian Fischer gegenüber AFP.

„Kurzzeitige, lokale Stromausfälle können durch die internen Reserven einiger Anlagen ausgeglichen werden“, so dass der mobile Datendienst und die Sprachanrufe weiterlaufen könnten, fügte er hinzu.

Hardware für das kabelgebundene „Rückgrat“ des Netzwerks und der Infrastruktur, wie etwa Rechenzentren, kann mit leistungsstärkeren Batterien oder eigenen Generatoren ausgestattet sein, die den Betrieb länger gewährleisten.

Wie andere große Anbieter halte auch die Deutsche Telekom provisorische Mobilfunkmasten, Generatoren und andere Netzwerkausrüstung für den Einsatz in Katastrophengebieten bereit, sagte Fischer.

Allerdings benötigen die Geräte der Endbenutzer wie Telefone und Router weiterhin eine eigene Stromversorgung, um auf das Netzwerk zugreifen zu können.

Wen wirst du anrufen?

Selbst wenn Ihr eigenes Mobilfunknetz Strom hat und Ihr Telefon eingeschaltet und verbunden ist, könnte ein großflächiger Stromausfall dazu führen, dass Menschen, die Sie über andere Netzwerke anrufen möchten, keine Verbindung haben oder Internetdienste und Websites offline gehen, sagte Fogg.

Telefonnetze können so eingerichtet werden, dass Benutzer Notfallnachrichten über das Netz eines konkurrierenden Betreibers empfangen können, wenn der von ihnen abonnierte Betreiber nicht verfügbar ist.

Aber „das hängt davon ab, wie alles vor dem Ausfall konfiguriert war“ und „hilft Ihnen nur, wenn einige Betreiber betroffen sind, aber nicht alle“, fügte Fogg hinzu.

Eine Alternative, die auf den neuesten Smartphones verfügbar wird, sind sogenannte nicht-terrestrische Netzwerke (NTNs), die begrenzte Daten- und Textübertragungen über eine Satellitenverbindung ermöglichen.

„Virtuelles Kraftwerk“

Verschiedene Hardwareanbieter entwickeln Technologien, mit denen Mobilfunknetze selbst zur Stabilität der Stromnetze beitragen könnten.

Nokia kündigte im vergangenen Jahr eine Software mit dem Namen „Virtual Power Plant“ an, die Mobilfunkmasten und anderer Hardware dabei helfen soll, Strom aus ihren Batterien oder Solarmodulen in das Netz einzuspeisen. Damit würden den Betreibern Einnahmen verschafft und die Versorgung stabilisiert.

Der Konkurrent Ericsson verfügt über ein ähnliches Angebot namens „Site Energy Orchestration“, während der finnische Betreiber Elisa bereits ein derartiges „Distributed Energy Storage“-System im Einsatz hat.

thelocal

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