Erster menschlicher Fall des Neuwelt-Schraubenwurms, der sich von lebendem Gewebe ernährt, in den USA festgestellt.

In den Vereinigten Staaten haben die Gesundheitsbehörden den ersten menschlichen Fall des Neuwelt-Schraubenwurms (Cochliomyia hominivorax) bestätigt. Der fleischfressende Parasit wird mit Reisen in Verbindung gebracht und stammt aus einem Land, das von einem Ausbruch betroffen ist. Dieser gefährliche Schädling ernährt sich von lebendem Gewebe und befällt traditionell Nutztiere in Regionen Lateinamerikas.

Der Patient, ein Einwohner von Maryland, infizierte sich nach seiner Rückkehr von einer Reise nach El Salvador , wie das US-Gesundheitsministerium mitteilte. Der Fall wurde am 4. August von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigt.

Obwohl sich der Patient vollständig erholt hat und keine Hinweise auf eine Übertragung auf andere Menschen oder Tiere gefunden wurden, hat der Fall bei Angehörigen der Gesundheitsberufe und Landwirtschaftsbehörden Besorgnis ausgelöst.

Es handelt sich um eine Fliegenlarve, die ihre Eier in offenen Wunden ablegt. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Larven in das lebende Gewebe ihres Wirtes – ob Mensch oder Tier – und ernähren sich von lebendem Fleisch. Der Befall, bekannt als Myiasis, kann schwere, schmerzhafte Schäden verursachen und bei unsachgemäßer Behandlung sogar tödlich sein.

Der Parasit hat in Südamerika und der Karibik verheerende Verluste in der Viehwirtschaft verursacht. Obwohl die USA ihn erfolgreich ausgerottet haben , stellt sein Wiederauftreten in Mittelamerika und Mexiko eine neue Bedrohung dar.

In den letzten zwei Jahren haben Ausbrüche in Ländern wie Mexiko, Guatemala, Honduras und Costa Rica internationale Besorgnis ausgelöst. In Mexiko wurden im Jahr 2025 bereits mehr als 40 Fälle beim Menschen gemeldet, zusätzlich zu mehreren Fällen bei Nutztieren.

Die Schraubenwurmfliege kann jedes warmblütige Tier infizieren – von Kühen und Haustieren bis hin zu Menschen – und ihr Vorkommen ist in ländlichen Gebieten besonders gefährlich.

Obwohl Fälle beim Menschen nach wie vor selten sind, warnen Experten, dass das Risiko bei Reisen in betroffene Regionen mit offenen Wunden steigt. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Reisender mit einem Befall zurückkehrte“, sagte Max Scott, Entomologe an der North Carolina State University, der New York Times.

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Bemühungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Parasiten verstärkt. In den letzten Jahren wurden Millionen von Dollar in die Produktion steriler Fliegen in Anlagen in Panama und an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala investiert.

In diesem Jahr kündigte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eine Neuinvestition von bis zu 100 Millionen Dollar an, um die Produktion steriler Fliegen zu beschleunigen und in Texas ein Verbreitungszentrum einzurichten. Dieses ist von entscheidender Bedeutung, um eine mögliche erneute Ausbreitung des Parasiten in den Süden der USA zu verhindern.

Rinder, die über die Südgrenze ins Land gelangen, unterliegen bereits strengen Kontrollen und Quarantänen. Diese Maßnahmen haben bisher eine Tiergesundheitskrise verhindert. Der neue Fall beim Menschen erinnert jedoch daran, dass die Bedrohung weiterhin besteht.

Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass das Risiko für die öffentliche Gesundheit in den USA „sehr gering“ sei. Sie mahnen jedoch zur Wachsamkeit , insbesondere bei medizinischem Fachpersonal, Viehzüchtern und Menschen, die in die betroffenen Gebiete reisen.

Das Gesundheitsministerium von Maryland betonte, dass dieser Einzelfall, obwohl er isoliert sei, als Warnung dienen sollte. Er bietet die Gelegenheit, die Präventionsmaßnahmen zu verstärken und alle daran zu erinnern, dass Wachsamkeit weiterhin unerlässlich ist, um diesen gefährlichen Schädling unter Kontrolle zu halten.

Obwohl es den Vereinigten Staaten jahrzehntelang gelungen ist, den Neuwelt-Schraubenwurm in Schach zu halten, verdeutlicht sein erneutes Auftreten in Form eines menschlichen Falles die Fragilität der Eindämmungssysteme angesichts der epidemiologischen Veränderungen in der Region.