Brustkrebs: Inavolisib im Handel



Wurde bei Patientinnen mit Brustkrebs ein Rezidiv festgestellt, ist der Kinasehemmer Inavolisib bei bestimmten Tumorvoraussetzungen eine neue Option. / © Getty Images/pixelfit
Beim fortgeschrittenen Hormonrezeptor-(HR-)positiven Mammakarzinom spielen drei Signalwege eine wichtige Rolle: der CDK4/6-, der Estrogenrezeptor- und der PI3K-Signalweg. Bisherige Versuche, mit verschiedenen Wirkstoffkombinationen alle drei Wege gleichzeitig zu adressieren, scheiterten an inakzeptablen Nebenwirkungen. Eine Lösung scheint nun mit Inavolisib als Kombinationspartner gefunden zu sein.
Inavolisib (Itovebi® 3 und 9 mg Filmtabletten, Roche) wird in Kombination mit Palbociclib und Fulvestrant zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit PIK3CA-mutiertem, HR-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs angewendet, wenn während einer adjuvanten endokrinen Behandlung oder innerhalb von zwölf Monaten nach Abschluss einer adjuvanten endokrinen Behandlung ein Rezidiv auftritt.
Bei Patientinnen, die zuvor im Rahmen der (neo)adjuvanten Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor behandelt wurden, sollte zwischen dem Absetzen des CDK4/6-Inhibitors und dem Nachweis des Rezidivs ein Intervall von mindestens zwölf Monaten liegen. Bei prä-/perimenopausalen Frauen und bei Männern ist die endokrine Therapie mit einem LHRH-Agonisten zu kombinieren.
Inavolisib hemmt selektiv die katalytische Untereinheit der Phosphatidylinositol-4,5-Bisphosphat-3-Kinase (PI3K) α-Isoform (p110α). Darüber hinaus fördert Inavolisib den Abbau von mutiertem p110α. Der PI3K-Signalweg ist bei HR-positivem Brustkrebs häufig fehlreguliert, oft aufgrund aktivierender PIK3CA-Mutationen. Mit seinem dualen Wirkmechanismus hemmt Inavolisib die Aktivität nachgeordneter Ziele des PI3K-Signalweges, was zu einer verringerten zellulären Proliferation und zur Apoptose-Induktion in PIK3CA-mutierten Brustkrebszelllinien führt.
Die empfohlene Dosis beträgt 9 mg einmal täglich und sollte jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit eingenommen werden. Wenn eine Einnahme vergessen wurde, kann diese innerhalb von neun Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit nachgeholt werden. Wenn die Patientin nach der Einnahme erbricht, sollte sie an diesem Tag keine zusätzliche Dosis einnehmen und am nächsten Tag zum gewohnten Zeitpunkt mit dem üblichen Dosierungsschema fortfahren.
Die Behandlung von Nebenwirkungen kann eine vorübergehende Unterbrechung, Dosisreduktion oder einen Abbruch der Behandlung mit Inavolisib erfordern. Die empfohlenen Dosisreduktionen bei Nebenwirkungen sind in der Fachinformation aufgeführt.

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