Wie hoch ist das Risiko einer Krankheitsübertragung durch asiatische Zecken?
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass die Asiatische Langhornzecke, die erstmals in der Türkei gesichtet wurde, Krankheiten überträgt. Prof. Dr. Adem Keskin, Leiter der Fakultät für Geistes- und Naturwissenschaften der Tokat-Gaziosmanpaşa-Universität, erklärte, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Daten darüber gebe, dass die in unserem Land nachgewiesenen Proben dieser Art Krankheitserreger in sich tragen.
Keskin sagte, die Zecke sei in einem begrenzten Gebiet gefunden worden und rief die Bürger dazu auf, nicht in Panik zu geraten.
„NICHT ALLES DAVON SIND INFEKTIÖS“Prof. Dr. Keskin wies darauf hin, dass Zecken äußere Parasiten sind, die durch das Saugen von Blut von vielen Lebewesen in der Natur überleben. Er betonte, dass sie zwar potenziell Krankheiten übertragen könnten, dies aber nicht immer bedeute, dass sie auch bei der Krankheitsübertragung eine Rolle spielen.
Prof. Dr. Keskin erklärte, dass der Hauptüberträger des in der Türkei weithin bekannten Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fiebers (CCHF) die Zeckenart „Hyalomma marginatum“ sei und fügte hinzu, dass dieses Virus weltweit bei über 30 Zeckenarten nachweisbar sei, jedoch nicht alle davon ansteckend seien.
Keskin erklärte, dass es weltweit über tausend Zeckenarten gebe: „Zecken sind parasitäre Lebewesen und können Krankheiten übertragen. Das Vorhandensein eines Krankheitserregers in einer Zecke bedeutet jedoch nicht, dass sie auch Krankheiten überträgt.“
„IN UNSEREM LAND GIBT ES KEINEN KLARE BEFUND“Keskin erklärte, dass zu der neu identifizierten Art „Haemaphysalis longicornis“ noch keine wissenschaftlichen Studien durchgeführt worden seien, dass Projekte zu diesem Thema vorbereitet würden und dass ein Pathogenscreening an Zecken durchgeführt werde, die im Rahmen von Studien gesammelt würden, die von der Universität Tokat Gaziosmanpaşa unterstützt würden.
Mit diesen Scans wird ein Erregerscreening der betreffenden Zeckenart durchgeführt. „Derzeit besteht kein Risiko, dass diese neue Art eine schwere Krankheit wie CCHF überträgt. In unserem Land gibt es hierzu keine eindeutigen Erkenntnisse. Wir stehen in Kontakt mit den zuständigen Institutionen und werden die Öffentlichkeit nach Abschluss der wissenschaftlichen Zusammenarbeit transparent darüber informieren“, sagte Prof. Dr. Keskin und fügte hinzu, dass es nicht richtig sei, vor Abschluss der Studien endgültige Urteile zu fällen.
Habertürk