Bienengift zerstört diese Art von Krebs: Eine bahnbrechende Entdeckung

Experten des Epigenetiklabors des Harry Perkins Institute for Medical Research untersuchen seit 2020 Bienengift und haben herausgefunden, dass das von Honigbienen gewonnene Gift aggressive Brustkrebszellen zerstört. Brustkrebs gehört – Hautkrebs ausgenommen – zu den häufigsten Krebsarten. Bis 2025 werden 326.950 neue invasive Fälle und etwa 43.000 Todesfälle erwartet.
Dr. Edina Wang erklärte, dass das Team in präklinischen Studien eine zielgerichtete Form von Melittin entwickelt habe, die sicher direkt in die Blutbahn injiziert werden könne. Melittin, der Hauptbestandteil des Bienengifts, tötet Krebszellen, indem es Löcher in die Zellmembran reißt. Wang wies darauf hin, dass Krebszellen mit einer einzigen Injektion innerhalb von sechs Stunden absterben und die Wirkung bis zu einer Woche anhält, während normale Zellen nur minimal geschädigt werden.
Untersuchungen haben ergeben, dass das Gift neben Melittin möglicherweise weitere Bestandteile enthält, die Krebszellen gezielter angreifen könnten. Da Bienengift jedoch von Natur aus Allergene und toxische Substanzen enthält, ist es nicht als direkte Behandlung geeignet. Die zielgerichtete Form von Melittin soll sowohl die Tumorpenetration als auch die Antitumorwirkung erhöhen und gleichzeitig gesundes Gewebe schonen.
Dr. Robert Clarke von der University of Minnesota wies darauf hin, dass Medikamente aus Naturstoffen schon lange in der Krebsbehandlung eingesetzt werden. Diese Studie decke sich mit ähnlichen Ergebnissen. Ein Kernpunkt der Studie ist, dass bestimmte Brustkrebs-Subtypen, insbesondere aggressive Formen wie der dreifach negative Brustkrebs (TNBC), anfälliger für Toxine sind. Für TNBC gibt es derzeit keine zugelassenen zielgerichteten Therapien.
Auch Eierstockkrebs steht im FokusDerzeit laufen Untersuchungen, um die Wirksamkeit derselben Methode bei der Behandlung von Eierstockkrebs nachzuweisen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass zielgerichtetes Melittin sechsmal wirksamer gegen Eierstockkrebszellen ist als Melittin allein.
Clarke betonte, die Forschung sei vielversprechend, es lägen jedoch noch keine Sicherheitsdaten vor. Er warnte, dass Labortests an normalen Zellen die tatsächliche Toxizität bei Patienten nicht immer genau wiedergeben.
Es werden Anstrengungen unternommen, um die Nebenwirkungen zu reduzieren.Dr. Wang sagte, sie sehen die gezielte Melittin-Therapie eher als Ergänzung denn als Ersatz für bestehende Chemo- und Strahlentherapien. Wenn sie Nebenwirkungen reduzieren und die Wirksamkeit steigern könne, könnte sie sogar einige Chemotherapeutika ersetzen. Ziel sei die Entwicklung weniger toxischer und präziserer Krebsbehandlungen.
SÖZCÜ