Die Behandlung von Schlafapnoe reduziert das Risiko eines Herzinfarkts und Schlaganfalls um mehr als 70 %

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist eine klinische Störung, die durch häufige Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet und von lautem Schnarchen begleitet wird. Während dieser Pausen werden die Sauerstoffzufuhr zum Körper und der Abtransport von Kohlendioxid unterbrochen. Um die Atemwege zu öffnen, verursacht das Gehirn ein kurzes Aufwachen, was die Schlafqualität deutlich verschlechtert. Jeder Atemstillstand geht mit einem starken Anstieg des Blutdrucks einher, der zu chronischer Hypertonie führt und das Risiko für Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Ereignisse deutlich erhöht.
Die häufigste Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe ist kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck (CPAP). Hierzu wird ein spezielles Gerät verwendet, das über eine Silikonmaske die ganze Nacht über Luft mit einem bestimmten Druck in die Atemwege leitet. Da dies zu Beschwerden führt, lehnen manche Patienten diese Art der Behandlung ab. Forscher der University of Kansas untersuchten das Risiko von Schlaganfall, Herzinfarkt und anderen kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten, die eine CPAP-Therapie anwenden und bei Patienten, die keine CPAP-Therapie anwenden.
Wissenschaftler analysierten Daten von 13,9.000 Patienten mit obstruktiver Apnoe, die keine CPAP-Therapie nutzten, und von 20,8.000 Menschen mit der gleichen Diagnose, jedoch ohne CPAP-Therapie. Zum Vergleich: In die Analyse flossen die Daten von 11.100 Menschen ein, die dieses Problem nicht haben.
Nach Anpassung der Ergebnisse stellte sich heraus, dass Patienten mit obstruktiver Apnoe, die die CPAP-Atemunterstützung während des Schlafs ablehnen, ein um 71 % höheres Risiko für einen ersten Schlaganfall, Herzinfarkt, instabile Angina pectoris oder Herzinsuffizienz sowie für andere gefährliche Erkrankungen haben als Patienten, die diese Behandlungsmethode anwenden.
„Wir stellten fest, dass die Wirksamkeit von CPAP bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe und bei Personen, die das Gerät durchschnittlich mehr als 4 Stunden pro Nacht verwendeten, höher war“, berichteten die Autoren der Studie und betonten, dass die CPAP-Therapie eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung kardiovaskulärer Risiken bei dieser Patientengruppe spiele.
medportal ru