Neue Strategie macht Darmkrebs empfindlich für Immuntherapie

Ein Forscherteam des Ifom (Institute Foundation of Molecular Oncology), der Universität Turin und der Universität Mailand hat in Zusammenarbeit mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, dem San Raffaele Hospital und dem Candiolo Irccs Institute eine innovative Strategie entwickelt, um kolorektale Tumore für eine Immuntherapie empfänglich zu machen. Die Entdeckung, die dank der Unterstützung des Europäischen Forschungsrats und der Airc Foundation möglich wurde, wurde in der Fachzeitschrift Cancer Cell veröffentlicht.
Durch die Kombination zweier Chemotherapeutika ist es Forschern gelungen, das Problem von Patienten mit metastasiertem Dickdarmkrebs zu überwinden, die in über 95 % der Fälle nicht auf eine Immuntherapie ansprechen. Dies stellt in den letzten fünfzehn Jahren eine wahre Revolution in der Behandlung vieler Tumore dar. Der Grund liegt in den Eigenschaften dieser Krebsart, die sie für das Immunsystem praktisch unsichtbar machen. Der Wendepunkt kam durch die Untersuchung der Kombination zweier Medikamente: Temozolomid und Cisplatin. Mit dieser Kombination behandelte Zellen, die versuchen, sich vor der Chemotherapie zu schützen, entwickeln Verhaltensweisen, die sie für das Immunsystem erkennbar und angreifbar machen.
Die Kombination von Cisplatin und Temozolomid kann zudem die Umgebung des Tumors, das sogenannte Tumormikroumfeld, verändern und so die Aktivierung der Immunantwort gegen den Krebs begünstigen. Die ersten achtzehn Patienten wurden bereits am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York experimentell behandelt und zeigten ermutigende Ergebnisse. Die Forscher betonen, dass diese Entdeckung „einen bedeutenden Paradigmenwechsel darstellt: Anstatt die Resistenzmechanismen des Tumors direkt zu bekämpfen, haben Therapien gelernt, sie auszunutzen“.
ansa