Neuropsychiatrische Erkrankungen im Zusammenhang mit Veränderungen der Stammzellen im fetalen Stadium

Eine Gruppe von Forschern hat bestätigt, dass die Wirkung bestimmter Gene auf Stammzellen, die die Bildung des fetalen Gehirns beeinflussen, neuropsychiatrische Störungen wie Autismus oder bipolare Störungen verursachen kann.
Die von Forschern des Hospital del Mar Research Institute und der Yale University (USA) durchgeführte Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Laut diesen Institutionen eröffnet die Arbeit neue Möglichkeiten zum Verständnis der Entstehung dieser Krankheiten und zur Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten durch Gentherapie.
3.000 Gene, die mit neuropsychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen, wurden untersuchtDie Forschung geht davon aus, dass der Ursprung einiger neuropsychiatrischer Störungen wie Autismus, bipolarer Störung und Depression sowie bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson in den sehr frühen Stadien der fötalen Gehirnentwicklung liegt, also früher als bisher angenommen.
Um zu diesem Schluss zu gelangen, untersuchten die Forscher eine Liste von fast 3.000 Genen, die mit neuropsychiatrischen Störungen, neurodegenerativen Pathologien und kortikalen Fehlbildungen in Verbindung stehen, und simulierten die Auswirkungen ihrer Veränderungen auf Zellen, die an der Gehirnentwicklung beteiligt sind.
Im Rahmen der Studie wurden regulatorische Netzwerke simuliert, die für jeden an der Gehirnentwicklung beteiligten Zelltyp spezifisch sind. So konnten die Forschenden beobachten, wie sich die Aktivierung oder Deaktivierung der analysierten Gene auf die Vorläuferzellen in verschiedenen Stadien auswirkte.
Die Studie untersucht den Ursprung von Krankheiten wie Autismus, Depression, Alzheimer und ParkinsonDie Liste der Krankheiten reicht von Mikrozephalie und Hydrozephalus über Autismus, Depression, bipolare Störung, Anorexie und Schizophrenie bis hin zu Alzheimer und Parkinson. Bei allen diesen Erkrankungen spielen Gene eine Rolle, die in den frühesten Stadien der Gehirnentwicklung eine Rolle spielen.
Lesen Sie auchDie Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele dieser Gene bereits in den frühen Stadien der fötalen Entwicklung in Stammzellen – den Vorläuferzellen des Gehirns – funktionsfähig sind und daher an der Bildung von Neuronen und ihren Stützstrukturen beteiligt sind.
Den Forschern zufolge kann das Verständnis der Rolle jedes einzelnen Gens bei jeder Krankheit dabei helfen, gezielte Therapien zu entwickeln und Möglichkeiten für Gentherapie und personalisierte Behandlungen zu eröffnen.
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