Frankreich und Spanien nehmen mehr Flüchtlinge auf als Deutschland, da die Fallzahlen in Europa zurückgehen

Die Zahl der Asylanträge in der Europäischen Union sei in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 um 23 Prozent zurückgegangen, was auf einen massiven Rückgang der Zahl syrischer Schutzsuchender zurückzuführen sei, teilte die Asylagentur der EU am Montag mit.
Daten der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) zeigen, dass Syrer in dem 27-Nationen-Block plus der Schweiz und Norwegen (EU+) rund 25.000 Anträge stellten, 66 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
„Dieser bemerkenswerte Rückgang ist kaum auf politische Veränderungen in der EU+ zurückzuführen“, heißt es in einem Bericht der EUAA. Stattdessen wird dies auf den Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad zurückgeführt.
„Da sich die neuen syrischen Behörden für Stabilität und Wiederaufbau einsetzen, sind viele vertriebene Syrer offenbar zuversichtlicher geworden, zurückkehren und ihre Gemeinden wieder aufbauen zu können.“
Syrer, die lange Zeit die meisten Antragsteller stellten, stellten nun die drittgrößte Gruppe hinter Venezolanern und Afghanen.
Im Gegenzug wurde Deutschland von Frankreich und Spanien als führendes Zielland für Asylsuchende überholt.
Insgesamt gingen in den EU+-Ländern in den ersten sechs Monaten des Jahres 399.000 Asylanträge ein.
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49.000 von ihnen waren Venezolaner, die von den wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen im eigenen Land betroffen waren.
In Brüssel wird man den allgemeinen Rückgang begrüßen, da die EU unter Druck steht, die Einwanderung einzudämmen. Grund dafür ist die verschlechterte öffentliche Meinung, die in mehreren Mitgliedsstaaten zu Wahlerfolgen der extrem rechten Lager geführt hat.
Anfang des Jahres stellte die Europäische Kommission Pläne vor, die die Abweisung von Asylbewerbern erleichtern und die Zahl der Abschiebungen erhöhen sollen.
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