Hitzewelle in Deutschland: So schützen Männer jetzt ihre Haut richtig

Sommer, Sonne, Hautstress? Dermatologe und Schönheitschirurg Dr. Afschin Fatemi verrät, wie Männerhaut jetzt die richtige Pflege findet.
Die Haut von Männern ist im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Prozent dicker als die von Frauen und produziert durch den höheren Testosteronspiegel mehr Talg. Das macht sie zwar robuster, aber auch anfälliger für großporige, ölige Haut und entzündliche Prozesse – gerade im Sommer, wenn Schweiß und UV-Strahlung zusätzlich belasten. Eine leichte, nicht-fettende Pflege mit feuchtigkeitsbindenden Inhaltsstoffen wie Hyaluron oder Glycerin ist ideal. Schwere, rückfettende Cremes sind hingegen eher kontraproduktiv, da sie die Poren zusätzlich verstopfen können. Auch Aftershave-Produkte mit hohem Alkoholgehalt sollte man im Sommer besser meiden – sie trocknen die Haut aus und können bei starker Sonne Irritationen begünstigen.
Sonnenschutz ist nicht verhandelbar – gerade für Männer, die häufig weniger konsequent cremen. Besonders exponierte Stellen wie Stirn, Nase, Ohren und Nacken werden oft vernachlässigt, obwohl sie das höchste Risiko für Lichtschäden und Hautkrebs tragen. Auch bei Glatzen gilt: Die Kopfhaut ist extrem empfindlich gegenüber UV-Strahlen und braucht entweder eine Kopfbedeckung oder täglich Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, besser 50).
Bei Bärten denken viele, sie seien automatisch geschützt – das stimmt aber nur bedingt. Dichtere Bärte bieten zwar etwas Schatten, lassen aber dennoch UV-Strahlung durch. Gerade an den Rändern oder bei kürzeren Bartfrisuren sollte man unbedingt mit einem transparenten, nicht fettenden Sonnenschutz nachhelfen. Ideal sind Geltexturen oder Sprays, die sich rückstandslos verteilen lassen und keine weißen Rückstände hinterlassen.
Dr. Afschin Fatemi ist Facharzt für Dermatologie und Leiter der S-thetic Klinikgruppe. Seit über 25 Jahren ist er im Bereich der ästhetischen Medizin tätig und ein national wie international gefragter Experte für Schönheitschirurgie. Er ist geschieden und lebt in Düsseldorf.
Mehr Schweiß bedeutet auch ein feuchteres Milieu auf der Haut – das kann Bakterienwachstum und Unreinheiten fördern, besonders in der T-Zone oder am Rücken. Daher ist es wichtig, die Haut regelmäßig, aber schonend zu reinigen. Eine milde Reinigung am Morgen und Abend entfernt nicht nur Schweiß, sondern auch überschüssigen Talg und Schadstoffe, die sich im Laufe des Tages ansammeln. Im Sommer sind Gel-Cleanser oder Mizellenlösungen meist angenehmer als cremige Produkte.
Gleichzeitig sollte man auf eine ausreichende Hydratisierung achten – sowohl von außen durch feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte als auch von innen durch ausreichendes Trinken. Das hilft, die Hautbarriere stabil zu halten und Reizungen vorzubeugen.
Absolut – wer viel schwitzt, sich viel in der Sonne aufhält oder Sport im Freien treibt, braucht besonders zuverlässigen Sonnenschutz. Hier empfiehlt sich ein wasser- und schweißresistentes Produkt mit hohem Lichtschutzfaktor, das regelmäßig – etwa alle zwei Stunden – erneuert wird. Außerdem sollte man auf luftige, aber körperbedeckende Kleidung setzen, die die Haut zusätzlich schützt.
Für unterwegs sind praktische Sonnenschutz-Sticks oder Sprays ideal, die man schnell auftragen kann – auch ohne Spiegel. Wichtig: Nach dem Duschen immer nachpflegen, denn Schweiß, Salzwasser oder Chlor strapazieren die Haut zusätzlich. Leichte After-Sun-Produkte mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Panthenol oder Aloe vera sind hier die richtige Wahl.
Lesetipp (Anzeige)
Bücher von Dr. med. Afschin Fatemi. Er ist Autor zahlreicher Werke, die auf unterhaltsame und informative Art das Metier der ästhetischen Chirurgie beschreiben.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.
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