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Hitze-Ranking: In diesen deutschen Städten leiden die Menschen am meisten

Hitze-Ranking: In diesen deutschen Städten leiden die Menschen am meisten

Der Klimawandel ist spürbar: Mehr als zwölf Millionen Deutsche sind in ihrem Wohnort im Sommer einer extremen Hitzebelastung ausgesetzt. Das zeigen neue Daten der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die am Donnerstag vorgestellt wurden. Wie bereits im vergangenen Jahr hat die DUH einen bundesweiten „Hitzecheck” durchgeführt und dazu Daten aus 190 deutschen Städten ausgewertet, die mehr als 50.000 Einwohnende haben.

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Am stärksten ist die Hitzebelastung demnach in Mannheim, am geringsten ist sie in Hattingen. Bei der Berechnung der Hitzebelastung geht es nicht nur darum, wie hoch die Temperaturen im Sommer sind. Vielmehr wird die Stadtgestaltung mit einbezogen, die dazu führen kann, dass Bewohnerinnen und Bewohner sommerliche Hitze besser oder schlechter ertragen. So haben viele zugebaute Flächen den Effekt, dass Stadtgebiete sich besonders stark aufheizen. Während Grünflächen und Bäume für angenehme Kühlung sorgen.

Die Deutsche Umwelthilfe hat daher neben den Temperaturen im Sommer den Anteil der Versiegelung in den Städten erfasst, und dazu Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogrammes Copernicus sowie KI-Modelle genutzt. Zusätzlich wurde mithilfe von Luftbildern bestimmt, wie hoch die Vegetation in den jeweiligen Städten war. Daraus ergab sich das „Grünvolumen“, das zur Kühlung beiträgt. In diesem Jahr wurde zusätzlich die Bevölkerungsdichte berücksichtigt, da Hitze in stark besiedelten Gebieten besonders belastend ist.

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Daten zur Temperatur im Sommer, zum Versiegelungs- und Grünanteil sowie zur Bevölkerungsdichte der untersuchten Städte wurden für die Erhebung mit bundesweiten Durchschnittswerten verglichen. Je nachdem, ob die entsprechenden Werte über oder unter dem Mittelwert lagen – und wie stark – wurden Punkte vergeben. So erhielten Gebiete mit hoher Temperatur, hoher Versiegelung und wenig Grün mehr Punkte als kühlere, grünere und weniger dicht besiedelte Flächen. Aus all dem hat die DUH schließlich einen Hitzebetroffenheitsindex für alle 190 untersuchten Städte berechnet und in Tabellenform veröffentlicht.

Mannheim hat einen Hitzebetroffenheitsindex von 18,61, das ist der höchste in ganz Deutschland. Zusätzlich findet sich in der Tabelle die Spalte: „Einwohnerverteilung nach Hitzebetroffenheit.“ Dieser kann man entnehmen, dass in Mannheim rund 88 Prozent der Einwohnenden von einer starken Hitzebelastung betroffen sind und rund zwölf Prozent von einer mittleren. Auch in Ludwigshafen und Worms leiden besonders viele Menschen unter Hitzebelastung.

Das nordrhein westfälische Hattingen hingegen hat mit einem Wert von nur 11,99 den niedrigsten Hitzebetroffenheitsindex in ganz Deutschland. Nur rund acht Prozent der Bevölkerung sind dort an ihrem Wohnort starker Hitzebelastung ausgesetzt, bei rund 69 Prozent ist die Belastung mittel, bei rund 23 Prozent gering.

Von den anderen Städten mit geringer Belastung liegen viele erwartungsgemäß im Norden, wie Kiel, Wilhelmshaven oder Flensburg. Dort sind die Sommertemperaturen vergleichsweise moderat. Doch auch dort gebe es Handlungsbedarf, heißt es in einer Pressemitteilung der DUH. Einige dieser Städte hätten Versiegelungsanteile von über 45 Prozent und müssten in den kommenden Jahren dringend in Grünflächen investieren. Denn mit fortschreitender Klimakrise sei auch der Norden bald noch stärker von Hitze betroffen.

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Insgesamt erhielten 24 Städte eine „rote Karte“, das heißt, sie waren überdurchschnittlich stark durch Hitzebelastung betroffen. 82 wurde eine „gelbe Karte“ für eine durchschnittliche Hitzebelastung ausgestellt und 84 erhielten wegen unterdurchschnittlicher Belastung eine „grüne Karte“.

„Unser Hitze-Check ist ein Alarmsignal und sollte ein Weckruf für Kommunal-, Landes- und Bundespolitik sein“, sagte Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH bei der Vorstellung des Hitzechecks. „Er zeigt klar auf, wo der Handlungsbedarf, Grünflächen zu schaffen, am dringlichsten ist. Ab sofort muss die Begrünung von Städten und der Erhalt von Bäumen genauso priorisiert werden wie Wohnungsbau und die jeder anderen Infrastruktur.“ Von den 34 Millionen Menschen in den untersuchten Städten seien 32 Millionen von mittleren und extremen Hitzebelastungen betroffen. Rund 3.000 Menschen würden in Deutschland jedes Jahr an den Folgen extremer Hitze sterben.

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Die DUH fordert einen verbindlichen Mindestgrünanteil auf jedem Grundstück, Gebäude und im öffentlichen Raum. Die Kommunen bräuchten zudem die notwendige finanzielle Unterstützung, um die Städte zu begrünen, so Metz. Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre Stadt direkt zu mehr Hitzeschutz aufzufordern. Möglich ist das online unter: www.duh.de/hitze-check.

rnd

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